Farbe und Kontraste - Fundierte Farbaspekte Teil 3
Die Wechselwirkung der Farben: Kontraste, die Deine Wahrnehmung verändern
Jede Farbe beeinflusst ihre Nachbarfarben und wird von ihnen beeinflusst. Schau Dir mal das Rot auf den verschiedenen farbigen Hintergründen an. Du wirst feststellen, dass das Rot sein Aussehen verändert, je nachdem, welche Farbe es umgibt. Alle Farben, die in Kombination mit anderen Farben gesehen werden, verändern sich auf ähnliche Weise. Das nennt man Simultankontrast.
Deine Wahrnehmung und Reaktion auf Farben wird durch den Einsatz von Kontrasten verstärkt. Farbeffekte werden durch Kontrast intensiviert oder abgeschwächt. Farben wirken unterschiedlich, je nachdem, ob sie vor einem hellen oder einem dunklen Hintergrund gesehen werden. Grau wirkt auf einem hellen Hintergrund dunkler und auf einem dunklen Hintergrund heller. Dasselbe Rot kann völlig anders aussehen, wenn es auf einem weißen, grauen oder schwarzen Hintergrund gesehen wird. Ein kleiner, leuchtender Orange-Ton auf einem größeren Hintergrund von komplementärem Blau wirkt durch den Kontrast noch strahlender. Das können wir in ein Raumkonzept übertragen, indem wir zum Beispiel ein orangefarbenes Kissen in ein blaues Schema einfügen.
Johannes Itten beschrieb in seinem Buch „Kunst der Farbe“ sieben verschiedene Arten von Kontrasten, wenn man mit Farben arbeitet:
Farbtonkontrast
Komplementärkontrast
Hell-Dunkel-Kontrast
Simultankontrast
Sättigungskontrast (matt/leuchtend)
Mengenkontrast (groß/klein – Akzent)
Viele dieser Kontrastprinzipien werden bei der Verwendung von Farben in Innenräumen angewendet.
Der Simultankontrast bezieht sich darauf, wenn komplementäre Farben nebeneinander gesehen werden und sich gegenseitig gleichzeitig intensivieren. Rot neben Grün wirkt dadurch intensiver.